... gedichte & geschichten

Ein heißgeliebter Held

Erinnerungen an 20 gemeinsame Jahre mit den Katzen der Familie Krimmer. Die Geschichte von Nero, der allerersten Katze der Familie, der noch viele weitere folgten.

Der Anhalter

Erinnerungen an 20 gemeinsame Jahre mit den Katzen der Familie Krimmer. Die Geschichte von Ming, die als zweite Katze per Anhalter in die Familie kam.

Immer wieder Frühling

Längst vorbei ist er, der Winterschlaf -
daheim in meinem Garten,
Forsythie, Tulpen und Jasmin -
können das Blüh’n fast nicht erwarten.
Sie grüßen uns mit Frühlingsduft,
damit der Mensch sich dran erfreue -
im Wald auch bald der Kuckuck ruft,
wie jedes Jahr, aufs Neue.
Der Bärlauch unter Bäumen wächst -
neben Anemonen weiß im Grase,
alles ist schön anzuseh’n -
und eine Wohltat für die Nase.
Wenn’s überall dann grünt und blüht,
bin auch ich nicht mehr zu halten -
ich nimm den Besen in die Hand und kehr hinaus,
den Winterstaub, den alten!

 

 

von Herta Pfau, Nellmersbach

 


Ein Lächeln

Ein Lächeln kostet nichts, aber es gibt viel.
Es macht den reich, der es bekommt, ohne den,
der es gibt, ärmer zu machen.
Es dauert nur einen Augenblick, aber die
Erinnerung bleibt - manchmal für immer.


Niemand ist so reich, dass er ohne es auskommen
kann und niemand so arm, dass er nicht durch ein
Lächeln reicher gemacht werden könnte.
Ein Lachen bringt Glück ins Haus, fördert den
guten Willen im Geschäft und ist ein Zeichen für
Freundschaft.


Es gibt dem Erschöpften Ruh, dem Mutlosen
Hoffnung, dem Traurigen Sonnenschein und es ist
der Natur bestes Mittel gegen Ärger.
Man kann es nicht kaufen, nicht erbetteln, leihen
oder stehlen, denn es ist so lange wertlos, bis es
wirklich gegeben wird.


Manche Leute sind zu müde, dir ein Lächeln zu
geben. Schenke ihnen deines, denn niemand
braucht ein Lächeln nötiger als jener, der keines
mehr zu geben hat.

 

Gedicht eines unbekannten Autors des 17. Jahrhunderts

 

Glücksmomente

Wenn nach kalten, dunklen und stillen Tagen im Garten wieder Vogelgezwitscher zu hören ist und die ersten Schwälbchen ihr Nest unterm Dach bezieh’n.

Wenn uns der erste Blütenduft in die Nase steigt.

Wenn mir ein Mensch verzeiht, obwohl ich ihn gekränkt habe.

Wenn die Sonne jeden Morgen aufgeht und wir uns an ihr wärmen können.

Wenn mir ein Mensch verzeiht, obwohl ich ihn gekränkt habe.

Wenn die Sonne jeden Morgen aufgeht und wir uns an ihr wärmen können.

Wenn mir ein fremder junger Mann in der S-Bahn freundlich „Guten Morgen“ sagt und mir einen Platz anbietet.

Wenn dich deine Kinder achten und dir Freude machen.

Wenn dich unterwegs jemand anlächelt, den du gar nicht kennst.

Glück zu empfinden, das nichts kosten muss, wünsche ich allen meinen Mitmenschen.

 

von Herta Pfau, Nellmersbach

 

Frühlingserwachen

Oh Frühlingsluft,
Oh Frühlingsduft,
hörst du's denn?
Der Frühling ruft.

Er bricht in unser Leben ein
und macht uns die Herzen rein.
Da wirkt der Winter
doch so klein!

Die Amsel singt es frei heraus,
jetzt ist der kalte Winter aus
und verlässt auch's letzte Haus.

Dafür stürmt der Frühling rein,
aber, oh welch große Pein,
Im Haus ist er nicht ganz allein.

Zeit, dass Herr Besen auch was nutz,
seit dem letzten Treppenschmutz,
jetzt ist's Zeit
für'n Frühlingsputz!

von Viktoria Reiser


Der Frühling

Der Frühling kommt mit Riesenschritten

Und streut jetzt Grün und Blüten auf das Land,

über Baum und hohen Wipfeln

schwebt des Himmels blaues Band.

Pfirsich, Kirsch und Apfelbäume

Schmücken sich zart rosa, weiß,

wie eine Braut zum schönsten Feste –

und in den Zweigen summt es leis‘

Vögel bauen eifrig Nester,

wecken frühmorgens mit Gesang –

Veilchenduft steigt in die Nase,

gleich neben einem Schlehenhang.

Des Menschen Herz kann sich nun freuen,

da die Natur ist erwacht –

und man darf immer wieder staunen,

wie schön hat Gott die Welt gemacht.

 

von Herta Pfau, Nellmersbach

 

Corona

Du liebe Zeit, wer hätt’s gedacht,

dass ein Virus jetzt auch bei uns so viel Aufruhr macht.

Mitten in der schönen Frühlingszeit,

war es außer in China, auch bei uns so weit.

In den Supermärkten herrscht plötzlich Warennot –

Und vor allem für alte Leute, Ausgehverbot.

Kein Gottesdienst, Geburtstag und kein Osterfest,

auch sonst nichts, was sich gut feiern lässt.

Von seinem Nächsten zwei Meter Abstand halten,

man muss daher zuhause jetzt die Hände falten.

Wir Menschen haben ja bisher fast nichts vermisst –

Und sollten danken, dass es uns lange gut gegangen ist.

 

von Herta Pfau, Nellmersbach

 

Wenn die Natur erwacht - schwäbisches Gedicht

Wenn jetzt d’Bloama ihre Köpf aus am Boda streckat,

oin d’Amsla morgens schoo um fünfe weckat,

wenn d’Naas und d’Auga wieder juckat

ond d’Buaba noch de Mädla guckat,

no isch wieder Frühlingszeit.

Wenn d’Vögala wieder Jonge griagat

Ond d’Familia en d’Natur naus ziagat,

wenn d’Katza wieder d’Beet verscherrat

ond ganze Nächt um’s Haus rum plärrat,

no isch wieder Frühlingszeit.

Wenn d’Fraua wieder wia narret putzat

Ond jeden Sonnastrahl ausnutzat

Wenn so mancher Maa d’rbei em Weag romstoht

Weil er meischtens grad so Langweil hot,

no isch Frühlingszeit.

Wenn m’r sich könnt vor G’schäft verreissa

Ond dät gern vieles uff d’r Sperrmüll schmeissa

Wenn m’r elles aus – ond firre räumt

Ond d’rbei vom nächsta Urlaub träumt…

no isch wieder Frühlingszeit.

 

von Herta Pfau, Nellmersbach